Eben las ich zwei sehr plausible und gut nachzuvollziehende Beitraege ueber auszerberufliche Aktivitaeten mit Arbeitskollegen.
Interessant, wie viel mehr Zeit als ich so viele Leute brauchen, um sich zu trauen das auch mal vor sich selbst einzugestehen UND auch mitzuteilen. Wie so oft hat scheinbare soziale Inkompetenz (a.k.a. I just don’t give a fuck what the people think about me – musste auf englisch sein, denn im dtsch. kann ich das nicht mit dem schønen Wort „fuck“ schreiben; ich mag die explizite sexuelle Konnotation von „fuck“) mir mein Leben schon viel frueher erleichterte.
Der eine Artikel schreibt so gut erkannt, wie denn ein fundamentales klassiche Dogma zur Lebensgestaltung guter Buerger auszusehen hat:
„8 Stunden arbeiten, 8 Stunden schlafen und 8 Stunden scheiszen, fressen und ficken.“
Natuerlich schøner ausgedrueckt.
Das Folgende wollte ich eigtl. als Kommentar zu besagtem Artikel schreiben, habe es dann aber wieder geløscht nach nochmaligen durchlesen.
Denn Erstens will ich ja ein ein besserer Mensch werden. In der Bedeutung, dass ich fuer „die Anderen“ ertraeglicher werde.
Und Zweitens habe nur ich das in dem Artikel „gelesen“.
Oder anders ausgedrueckt: ich wollte den guten Beitrag nicht _unnøtig_ kaputt machen. Das macht man unter Freunden so … … … hab ich gehørt.
Deswegen an dieser Stelle:
Dieses Dogma ist mitnichten „gottgegeben“, sondern wurde uns vor gar nicht all zu vielen Jahren von den Kapitalisten aufgezwungen. Im Zuge der industriellen Revolution. Wenn damals auch mit anderer Stundenverteilung.
Aber wenn „die Arbeit doch (so viel) Spasz macht“ und „man sich doch in der Arbeit auch selbst verwirkichen kann“, dann ist dieses Dogma natuerlich sehr bequem.
Ich versuche ein haeufiges Missverstaendnis an dieser Stelle auszuraeumen: natuerlich kann die Arbeit auch Spasz machen. Da hab ich gar nix dagegen. Ich kenne sogar einige Personen, bei denen das wirklich so ist. Und ich kenne auch einige Personen, die sich tatsaechlich selbst verwirklichen in ihrer Arbeit.
Arbeit soll natuerlich nicht scheisse sein, denn schlieszlich sind wir ja eben tatsaechlich gezwungen einen betrachtlichen Teil unseres Tages dort zu verbringen.
Aber wenn ich mal sage: „Ich wuerde auch zu Hause bleiben, wenn ich es mir leisten kønnte“ oder „ich geh nur arbeiten damit ich meine Rechnungen bezahlen kann“, dann sind die allermeisten Menschen dann doch ziemlich schockiert. Oder anders ausgedrueckt „Nein! DAS kønnte ich nicht! Da wuerde mir die Decke auf den Kopf fallen“.
Daraus schliesze ich, dass es mit dem „Spasz“ und der „Selbstverwirklichung“ auf Arbeit nicht weit her sein kann bei den Allermeisten, wenn sie sich denn nicht vorstellen kønnen, wie man das auch anders machen kønnte.
Jedenfalls laeuft all dies wieder auf das gefaehrliche Dogma der Leistungsgesellschaft hinaus.
Eben dieses wird durch unbedachten, verharmlosenden (weil nicht reflektierten – aber mich duenkt, dies kommt im Wort „unbedacht“ bereits zum Ausdruck) Gebrauch von Sprache unterstuetzt.
Und auch das hab ich gehørt, dass man das so macht unter Freunden: gegenseitig Kritik ueben. Auch wenn es nervt. Auch wenn es natuerlich schwer faellt Kritik „zu schlucken“.
Noch so ein Dogma. Im Allgemeinen wird dies leider von viel zu Wenigen beachtet.. .oO(Was aber natuerlich auch daran liegen kønnte, dass ich (gluecklicherweise) nur so wenige Freunde habe)
Darob positiver Emotionen hab ich mich irgendwie mit der eigentlichen Intention dieses Beitrags verzettelt.
Deswegen als Abschluss: Danke fuer’s Kritik ueben. Gern mehr davon. Ich selbst hab die Weisheit auch nicht mit Løffeln gefressen und gerade Kritik, die auf lange Sicht gesehen meine soziale Kompetenz steigert, ist mir sehr wichtig.
Oder anders: Danke fuer’s Freund sein.
LeSpocky says:
Den Eindruck hatte ich auch. ;-)
2012/11/09, 13:54